Sonntag, 25. März 2007

Perspektiven

Hey,
ich hab mich lang nicht gemeldet. Ich war DOnnerstag Abend mit den beiden Freundinnen meiner Vaters zusammen in einem Cafe in einem total aufgem"obletem Park direkt am Hang vor dem Meer. Da haben sie in den Steilhang vor Strand und Meer eine riesige Passage mit L"aden, Cafes und sogar einem Kino reingebaut. Wir haben uns gut unterhlaten, es war schon etwas komisch. Wie erwartet waren die ersten an mich gerichteten S"atze wie "ahnlich ich meinem Vater sehe. Ich selbst bin mein Gesicht ja aus dem Spiegel gew"ohnt. F"ur jemanden der mich nie gesehen hat, weiss nicht wie das dann sein kann.
Am n"achsten Morgen war ich noch nicht aus dem Bett gekrochen da bekamm ich einen anrug von Alois, ob ich ihn auf einen Termin begleiten wolle, in einer Schule in einem neuen Dorf im Norden von Lima.
Also Duschen in Klamotten geschmissen und schnell gefr"uhts"uckt. Mit einem Abstecher, wieder "uber Milit"argel"ande um noch einen Praktikanten von Alois abzuholen, dieser studiert Umweltsicherung, auf in den Norden.
Im jungen Dorf angekommen sind wir von der Strasse (Sand-riple) noch ein St"uckchen gelaufen. An einem supermordernen 3-st"ockigem Schulgeb"ude vorbei auf eines nur 200 Meter enfernt liegendes Schulgeb"ude aus Holz. Der Finanzverwalter der Schule erz"ahlte mir sp"ater, das Schulgeb"aude w"are mit EU Geldern hier von dem Opus Dei aufgezogen worden, zuerst ohne Schulgeld jetzt auch nicht mehr umsonst wie eigentlich fast jede Schule hier.
Ich glaube wir waren Besucher auf dem Einschulungstag, der Klassenraum aus Holzbollen war voll mit haupts"achlich M"uttern und ihren Kindern, auch einige V"ater waren dabei.
Gleich als erstes war der Vortrag von Alois, ich weiss jetzt auch was EcoSilos sind und wie das System hier an einigen Standorten schon funktioniert und ebend auch f"ur diese Schule funktionieren kann.
Ecosilos sind im Grunde Kompostbeh"alter die 2 Meter tief in den Boden gegraben werden. Selbst auf dem W"ustenboden hier um Lima halten die W"ande stabil. Einer der Beh"alter wird mit organischen Abf"allen gef"ullt bis er voll ist, dann bef"ullt man den zweiten Beh"alter, in dieser Zeit machen die braven Bakterien im ruhenden Beh"alter gute Erde aus den Abf"allen. Mit relativ kleinem Aufwand ist in dem sandigen, salzigen Boden eine 2 Metertiefe Grube voll mit gutem fruchtbarem Humus entstanden. Ist diese Grude in einem Familiengarten wird die Erde herrausgeholt und zum pflegen der familieneigenen Pflanzen benutzt. Ist das Silo in einem "offentlichem Bereich kann man einen Baum in das Silo pflanzen, um den Baum weiter zu ern"ahren werden dicht an seinem Stamm neue Silos angelegt die ihn sogar mit Feuchtigkeit, durch die frisch eingeworfenen organischen Abf"alle, versorgen k"onnen.
Soweit eine kurze Beschreibung der EcoSilos.
Die M"utter in der Schule haben zugeh"ort und Fragen gestellt und ich werde wahrscheinlich noch die Anlage der Silos in der Schule erleben k"onnen und vielleicht sogar die bei den Familien der Sch"uler, bin gespannt wie die Schulungen f"ur die Benutzung der Silos aussieht.
Seid Freitag weiss ich aber auch was meiner Aufgabe vorerst sein wird. Ein Frau aus Deutschland hat einige Tausend Euro gesammelt die sie f"ur ein Kleinstkreditprojekt einsetzten will. Das Projekt ist in der Planungsphase und ich werde dort mit eingebunden. Ich bin bei den Gespr"achen dabei, wie genau dieses Projekt aufgezogen wird. Meine erste konkrete Aufgabe soll die Software f"ur die Verwaltung der Kredite sein. Daf"ur soll ich mich bei anderen vergleichbaren Projekten "uber ihre Systeme informieren. Die Kredite sollen an Frauen f"ur die Anlage von Kleinstg"arten verwendet werden. Alois w"unscht sich eine Kooperativen-Bildung f"ur den gemeinsamen Vertrieb der erzeugten Produkte. F"ur die Erleichterung der Organisation eine solchen Kooperative soll ich mir als N"achstes etwas "uberlegen.
Anfang der Woche hab ich die ersten Gespr"ache dann wird konkreter wie ich die Werkzeuge konzipieren werde. Mir schwebt was Plattformunabh"angiges vor, ich m"ochte die Eigenart, einfach Microsoftprodukte zu benutzten, wenn m"oglich nicht unterst"utzen, da der Kostenfaktor in einem solchen Projekt eine Rolle spielt, wozu Lizenskosten?
Zur leidigen M"annerfrage die mir ja einige gern stellen. Die letzten 2 Wochen sind die Herren der Sch"opfung etwas Amok gelaufen, Gestern endete das in eine Ohrfeige. Geerntet hat die ein Australier der etwas viel weises Pulver konsumiert hatte, vergangenen Samstag war da ein netter italienischer Schweizer der sich sehr darum bem"uht hat, dass ich ihm aushelfen kann mit seinem starken Bed"urfniss zum Knutschen, eine halbe Woche davor hatte ein Engl"ander ein "ahnliches Bed"urfniss. Ich muss euch sagen, dass ich ihnen nicht behilflich sein konnte.
In diesem Sinne
Gr"usse aus Lima,
P.S. oh verdammt ich hab ganz vergessen das ich Heute in meinem ersten China Town war, ich bin mit Diana im Zentrum unterwegs gewesen und wir warem beim Chinesen essen. Mit ist aufgefallen und das hat mir auch gut gefallen, dass die Bausubstanz hier im Zentrum von Lima sch"on alt ist. Es gibt nihct so viele h"assliche 70er Jahre Bauten die man ins Stadtbild geklatscht hat. Bis jetzt hab ich nur einen Bruchteil gesehen. Mehr ein Andermal!