Donnerstag, 30. August 2007

Besuch von Martina

Hallo ihr Lieben, wieder viel zu erzählen.
Ich hatte gerade für 2 Tage besuch von meiner lieben Freundin Martina. WIr haben eine kurze aber intensive und voll ausgeschöpfte Zeit zusammen gehabt, und auch wieder hab ich zu wenig geschlafen.
Aber erst mal von Anfang an. Ich hab ja nun die Freunde von einem Arbeitskollegen geerbt wo er wieder zurück nach Deutschland ist. Am vergangenen Samstag waren wir dann nun das erste Mal gemeinsam los, ohne der abgereisten Kollegen. Es ging in eine Bierkneipe ins Zentrum von Lima. Nach dem das Bierfass leer war haben wir uns noch zum etwas Luftschnappen auf den Plaza San Martin gestellt.
Der Heimweg war mit einem Zwischenstop bei ihnen zu Hause verbunden, wo wir quatschten bis ich nicht mehr aus den Augen gucken konnte, dafür haben sie mich dann mit ihrem Auto nach Haus gebracht.
Um 5 Uhr im Bett rechnete ich gegen 11-12 Uhr mit Martina. So lautete ihre letzte Nachricht aus Cusco. Halb 12 stand ich auf und machte den Rechner an. Da hatte ich schon Mail von Martina das sie längst angekommen sei. Telefon zücken, im Hostel anrufen. Chicho bitten Martina zu suchen und mir an die Strippe zu holen.
Ich versprach ihr dann nicht länger al ne Stunde zu brauchen und sie abzuholen. Zuerst ging es nach Barranco, Mittagessen, am Besten peruanisch, Martina wollte mich einladen aber dafür probierte sie dann eine echte Kausa und ich hatte Cerviche -natürlich probierte sie davon auch ein paar Bissen- nach dem Essen unter dem winterlichen, limenischen Himmel ging es dann zu zwei Meerblick -Ausgucken. Dann ab in den Bus und auf nach Pueblo Libre. Alejandro hatte sich bereit erklärt mit uns zusammen ein bissel Lima-Zentrum zu besichtigen. Wir gingen in die Katakomben der Franziskaner danach in eine alte Bar. Im Zentrum, dann im Dunklen noch einmal über den Plaza de Amas, mit einem Abstecher bei Alejandro zu Hause ging es zu dem zur Zeit weltgrössten Wasserpark -laut Guinness-. Ja, etwas makaber ist das ganze schon, die grössten Wasserspiele in einem öffentlichen Park, mitten in einer Stadt in der Wüste mit Wasserproblemen, die laut dem Klimabericht in der Zukunft dramatisch werden.
Es war aber trotzdem beeindruckend. Auch das die Perunaner, vermutlich aus ihrer spontanen, für den Augenblick leben, Sicht, sich in die Wasserspiele stürzten. Auch auf die Gefahr hin völlig nass zu werden und dann im Winter bis auf die Knochen durchnässt in einem Park zu stehen.
Danach fuhren Martina und ich zum Abendessen und schnattern zurück ins Hostel. Am nächsten Tag holte ich sie da wieder ab und wir fuhren zusammen nach San Christoferus. Mosaike für die Mosaik-Tier-Bank legen. Nach am Nachmittag nahm ich sie zu mir nach Hause, zum Essen und um Lidu kennen zu lernen. Danach spazierten wir dann an der Steilküste entlang. Erst durch den Parke de Amor bis nach LarcoMar wo wir uns in ein Kaffee direkt an den Kliff setzten, zum Kaffee trinken und Schnattern. Dabei kam uns auch der eine oder andere Luftkuss entgegen. Da wollte uns ein Paragleiter wohl besonders beeindrucken. Zum Abendbrot wieder zu mir nach Hause, meine Gastfamilie kennenlernen. Und wie es oft ist waren noch mehr Leute mit am Tisch. Ein netter geselliger Abend. Danach haben wir uns dann noch zum Filmchen gucken ins Hostel begeben.
Zusammen haben wir dann am nächsten Morgen gefrühstückt, bzw. ich hatte einen Kaffee und Martina ihr noch ihren Toast und Tee und ihr Ei. Dann waren es nur noch ca. 30 Minuten und sie musste schon wieder los. In den Taxi, zum Flughafen und mit dem Flugzeug nach Buenos Aires. Ja, ein Nachruf wird das nicht, wir werden uns ja wieder sehen. War aber richtig schön Besuch zu haben. Mal wieder zu schnattern und eine längere gemeinsame Vergangenheit zu haben als nur bis Vorgestern ;).
Noch ganz kurz, die Fotos zur Geschichte findet ihr unter meinem Flicker-Account.

Montag, 20. August 2007

Auswirkungen des Erdbebens auf unsere Projekte

Jetzt zu den Auswirkungen auf meine Arbeit.
Am Tag nach dem Erdbeben hätte eigentlich eine grosse Reunion in der Schule in Villa El Salvador stattfinden sollen. 4 Wochen lang hatte ich das Treffen vorbereitet, mich intensiver mit der Direktorin besprochen, die teilnehmenden Familie besucht, sie von dem Projekt überzeugt. Ich hatte zahlreiche Zusagen und ein gutes Gefühl, das jetzt nach den Ferien das Projekt mit neuem Schwung anlaufen und wir uns nun künftig wöchentlich Treffen können und das Projekt und die Bildung einer starken und stabilen Müttergruppe vorankommt.
Nach dem Erdbeben war an ein Treffen nicht zu denken. Der Präsident hatte den Tag nach dem Beben als schulfreien Tag ausgerufen. Die Arbeit von 4 Wochen umsonst?
Ich war Heute das erste Mal seit dem Beben wieder im Colegio. Einige Räume haben Risse, bei einem Gebäude hat es während dem Beben das Dach angehoben. Die Schulbehörde will keinen Unterricht stattfinden lassen. Doch, die Lehrer müssen in die Schule kommen, so hat dies alles ein Gutes. Ich werde Morgen um 12 Uhr den Lehrern eine kleine Präsentation über das Projekt zukommen lassen. Meine 7 Familien werde ich diese Woche besuchen und in der nächsten Woche werden wir Reunieren, egal was kommt.

Organisation der Hilfe

Und wieder ein bissel von Allem.
Die Hilfe hier in Peru ist angelaufen. Gestern kam ein Anruf ins Haus von einem Bekannten der Familie. Die medizinischen Fakultäten schicken ihre Professoren und Studenten mit Zelten und Ausrüstung in die Krisengebiete um dort mobile Krankenstationen zu errichten. Die Caritas ist wohl im Einsatz vor Ort ganz gut, das sie ein Netz von Menschen vor Ort hat die dann dezentral Hilfe leisten können. Dies ist ein Ausschnitt aus einer Mail die ich am Ende letzte Woche bekommen hab zu den mögliche Unterstützungsmöglichkeiten:
En estas circunstancias los aportes solicitados son:

- Ropa de abrigo: Tomando en cuenta que en Perú soporta condiciones de friaje en la actualidad. (Frazadas, Ropa de abrigo en condiciones adecuadas de limpieza y conservación).

- Alimentos: No perecibles. (Enlatados que no estén vencidos, Granos envasados / Arroz, fideos, menestras de alto contenido calórico, agua embotellada). Útiles de limpieza.

- Dinero: Cáritas necesita dinero para financiar el transporte de las donaciones. Se pide a las personas e instituciones que hagan depósitos bancarios en las cuentas específicas que Cáritas del Perú indicará.

- Voluntariado: Cáritas del Perú suele requerir apoyo voluntario para colaborar en el Centro de Acopio principal, en la selección, clasificación y empaque de las donaciones para su envío a las zonas afectadas. Se suele solicitar apoyo de personas de confianza y criterio.


Vor jeder der grossen Supermärkte hier in Lima steht ein grünes Zelt. Die Menschen können nach ihrem Einkauf dort hingehen und Teile ihres Einkaufes spenden. Einige fahren ganze Einkaufswagen voll mit Konserven, Reis, Nudeln und vor allem Wasser zu diesen Zelten. Es gab Zeiten am vergangenen Wochenende wo in den Supermärkten keine Wasser mehr zu kaufen war. Die Waren werden mit LKWs in den Süden gefahren. Wo Mittlerweile die Armee, zum Schutze der Lieferungen und um Plünderungen von Häusern zu verhindern, hinbeordert wurde.
Die Hilfslieferungen der Regierung haben leider einen kleinen Nachteil, aus Gründen über die sich jeder selbst ein Bild machen kann, hat die Regierung die Leute zum Empfangen der Hilfsgüter alle zu jeweils einem zentralen Platz kommen lassen. So stehen dort also eine Traube von Menschen die nie alle auf einmal durch eine Lieferung versorgt werden können.
Die Caritas und andere Organisationen arbeiten mit lokalen Kontakte vor Ort zusammen, die Hilfsgüter kommen zu den Menschen, dort wo sie sich aufhalten. So werden nach und nach alle versorgt. Die Methode der dezentralen Verteilung. Es entsteht kein Neid und Unmut, wie wenn alle am selben Platz stehen und wieder und wieder zusehen müssen wie andere vor ihnen ein Paket entgegen nehmen und sie wieder bis zum nächsten Transport warten müssen.

Freitag, 17. August 2007

Nach dem Erdbeben

Jetzt 1 1/2 Tage nach dem Erdbeben. Den Tagesablauf Gestern beherrschten die Anrufe die Gespräche auf der Strasse und die Besuche.
Hauptthema war, wo warst du? wie hast du es erlebt? wie geht es dir jetzt? Lima ist halbwegs glimpflich davon gekommen. Es gibt zersprungene Fensterscheiben, kaputte Wasserleitungen und einige Häuser sind seit dem Erdbeben ohne Strom.
Villa El Salvador war bis Gestern nachmittag auch ohne Wasser.
In der Nacht des Erdbebens waren die Leute auf der Halbinsel in Callao evackuiert worden aus Vorsicht vor einen Tsunami. Einige sind immer noch traumatisiert, aber die nicht nur wegen der Erdbebens, es war ein starkes Beben vor Ica. 7,9 soll es gehabt haben, 100 km südlich von Lima. Das Epizentrum auf dem dort tief liegenden Meeresgrund. Die Wellen trafen von dort aus die peruanische Küste, am schwersten betroffen sind Ica, Pisco, Chincha Alta und Cañete. Teilweise sind mehr als 50 % der Häuser in diesen Städten zerstört. Traumatisch ist auch, dass in Ica ein vollbesetzte Kirche zusammen gestürzt ist. Dicht gedrängt waren dort die Menschen als das Dach über ihnen einstürzte.
Die Panamericana Sur, südliche von Lima, ist gerade vor den Krisengebieten stark beschädigt. Teile der Fahrbahn sind machmal bis zu 1,5 Meter abgesackt. Gestern Morgen war der limenische Flughafen deswegen für innländische Flüge gesperrt, die Hilfe muss mit dem Flugzeug und dem Hubschrauber in die Regionen geflogen werden.
Jetzt wird bekannt, dass es vor Pisco auch tatsächlich einen Tsunami gegeben hat. Doch bis jetzt ist nur von einem Opfer auf Grund Tsunamis die Rede. Die Bewohner von Callao, direkt im Norden von Lima, konnten schon Gestern wieder in ihre Häuser. Hier in Lima hatte sich die Befürchtungen wegen einer Tsunamis zum Glück nicht bestätigt.
Was mich selbst anging, ich hatte nur einen unangenehmen Nebeneffekt. Seit Dienstag hatte ich Kopfschmerzen, das erste Mal seit langer Zeit das ich wieder mehrere Tage hintereinander Kopfschmerzen hatte und die bewährten Ibuprofen nicht wirkten. Heute fühl ich mich schon besser, ich nehme an das ich erschrockener war als mir bewusst war und mein Kopfweh das Zeichen für mich war ich solle mal einen Tag ruhiger machen und runter kommen.
Doch Heute sitz ich wieder am Computer. Es sind 6 Besuchsprotokolle zu schreiben. Die Reunion die ich seit 4 Wochen für Gestern vorbereitet hatte musste leider verschoben werden. Es war nicht möglich in die Schulen zu kommen und vermutlich wären die Mütter auch nicht aufgetaucht, weil sie lieber zu Hause bei ihren Familien geblieben wären.
Frisch ans Werk .. bis bald

Lima - August 2007

Dort auf der Strasse hab ich die 2 Minuten gestanden die das Erdbeben gedauert hat. Das Foto hab ich Gestern, Tag nach dem Beben, gemacht.

Donnerstag, 16. August 2007

Erdbeben in Lima, Peru - 16. August 2007

Erdbeben in Lima, Peru

ja nur ein kurzes Update Leute ich hab Heute zwar nicht mein erstes Erdbeben aber mein erstes mit spürbarer Wirkung erlebt.
Schon ein-zwei Mal soll die Erde gebebt haben seid ich in Peru bin, doch Heute soll es laut comercio
sido de 7,7 grados en la escala de Richter
7,7 auf der Scala gehabt haben. Später noch mehr Infos, ich warte seit ein paar Minuten auf meine Deutschschülerin. Es ist ein Chaos draußen auf der Strasse.
Nur so viel, ich bin total okay, auch das Haus in dem ich lebe. Man fühlt sich das komisch an wenn der Boden unter den Füssen wellen schlägt.

Sonntag, 12. August 2007

Wochenendausflug nach Chosica Teil 3

Ich wollte ja noch die Beschreibung vom Ausflug zu ende machen. Ich bin so zurück mit meinem Tagebuch, dass ist doch jetzt schon wieder eine Woche her.
Ich versuche es so, wir sind Morgens nach viel zu wenig Schlaf aufgestanden. Dann haben wir die Forellen für unser Frühstück gefangen. Sie waren köstlich und die Reste gingen an die glücklichen Katzen der Campingplatzes.
Satt haben wir uns dann umgezogen und sind zum Fluss hinunter und an ihm entlang um eine geeignete Stelle zum baden zu finden. War dies geschafft lag die grösste Überwindung noch vor uns, in das EISkalte Wasser springen. *brrrrrr* beim Gedanken schüttelt es mich immer noch. Aber, als man erst mal drin war, war es eine tolle frische und ich fühlte mich mindestens 10 Jahre jünger (oh noch mal 17 sein ;) )Danach legte ich mich auf einen Felsen und versuchte mich ganz faul in der Sonne zu trocknen, was mir auch fast gelang.
Der weil, als es den Jungen unter uns langweilig wurde, fingen sie an mit Flusssteinen um sich zu werfen und da es ja schon grosse Jungs waren wurden die Steine immer grösser. Also, anziehen und Richtung Mittagessen zurück zum Zeltplatz. Den Flusslauf jetzt auf der anderen Seite Stromaufwärts.
Nach dem Mittag lagen wir noch etwas faul auf der Haut herum und eine der Töchter die zum Zeltplatz gehörte nutzte die Gelegenheit um ein bissel Deutsch mit mr zu sprechen. Sie hatte vor einigen Jahren einmal ein halbes Jahr in München gelebt und wollte in Erinnerungen schwelgen und ihr Deutsch aus den dunklen tiefen der Erinnerung zurückholen.
Wir packten dann zusammen und verliessen zu 5 Uhr nachmittags den Zeltplatz. Um 6 Uhr sollte uns oben am Einstiegspunkt ein Bus abholen. Einige liessen ihre Sachen unter um sie dem Esel aufzuladen. Ich war froh das ich meinen grossen Trekkingrucksack mitgenommen hatte. Der war zwar nicht mal bis zur Hälfte voll, aber ich musste nicht noch ein zweites oder drittes Gepäckstück in den Händen tragen und beim Aufstieg blieb er brav und ohne zu wackeln an seinem Platz. Dort angekommen warteten wir eine halbe stunde und noch etwas länger, auf den Bus der uns abholen wollte. Er kam nicht. So begaben wir uns dann, wieder im Dunkeln, noch auf das letzte Stück weg hoch ins Dorf. Wir wollten ja nicht den letzten Bus nach Chosica verpassen. Wir kamen gerade rechtzeitig an um ihn zu bekommen. Doch vorher war es ein langer Kampf, dass wir auch wirklich diesen nahmen. Es gab 3 unterschiedliche Informationen. Der fährt noch runter in den hinteren Teil des Dorfes, da steigen alle aus und ihr könnt einsteigen und es gibt dann Platz. Ihr solltet jetzt einsteigen die wollen alle nach Chosica und es ist der letzte Bus. Ihr könnt noch eine halbe Stunde warten, dann kommt noch ein Bus und da gibt es dann auch Sitzplätze.
Lustig war, dass die junge Frau die uns letzteres erzählte, auch erzählte das dieser Bus so voll wäre, weil er der einzige funktionierende zur Zeit wäre. Nun zum Zusammenhang. Den Tag vorher hatten wir knapp eine Stunde von Chosica bis nach Callahuanca gebraucht, bergab sollte es wohl schneller gehen, doch auf Grund der Besonderheiten der Strecke konnte man doch immer noch mit 40 Minuten rechnen, nun sollte dies der einzige noch funktionieren Bus auf der Strecke sein. Wie konnte der in einer halben Stunde wieder oben sein, leer und uns abholen? Zum Glück konnten wir die anderen davon überzeugen, bzw. Uschi, die 4. Deutsche im Bunde, wollte nicht mehr aussteigen, weil sie es eilig hatte zurück nach Lima zu kommen, das sie 2 Tage später zurück nach Deutschland fliegen musste. Ich bin immer noch der Meinung, wären wir nicht in diesen Bus gestiegen, wäre keine mehr gekommen und wir hätten die sonntägliche Nacht dort oben verbringen müssen. Prinzipiell kein Drama, wäre nicht der Montag wieder ein Tag mit regulärer Arbeit gewesen.
So waren wir dann gegen 10 Uhr abends in Breña -in Lima-, von wo aus dan die einzelnen zu ihrem Endziel, zu Hause, aufbrachen.

Freitag, 10. August 2007

Wochenendausflug nach Chosica Teil 2

Hier eine kleine stimmungsvolle Zugabe. Ich hab ein Teil des Mini-Flötenkonzerts was wird den Abend am Lagerfeuer gekriegt haben aufgenommen.

Dienstag, 7. August 2007

Wochenendausflug nach Chosica Teil 1

Und wieder mal eine Woche Funkstille.
Die interessanten Dinge der vergangenen Tage waren die Abschiedsfeier und der Abschiedsausflug meines letzten verbliebenen Kollegen hier in Lima.
Er fliegt Morgen zurück nach Deutschland und vor September wird es wohl keine neuen Zivis und Volontäre geben.
Freitag hatten seiner peruanischen Freunde im eine Party ausgerichtet, ich war mit einer Freundin eingeladen. Es gab Flens vom Fass und Benni hatte, zusammen mit einer ebenfalls deutschen Mitbewohnerin, ein Gulasch gekocht. Die Party war nett, es war keine der Monsterpartys wie ich sie im Flying Dog Longstay erlebt habe, sondern eine gemütlich Party unter Freunden. Es wurde getrunken, gegessen, gelacht und getanzt und der Ausflug am kommenden Tag besprochen. Auf Grund der lockeren Stimmung hab ich mich dann auch abschließend für das Mitfahren entschlossen.

Der nächste Tag, wir sollten um 2 Uhr da sein und kamen um kurz vor 3, was aber nichts machte, man saß zusammen und war noch beim Mittagessen. Nachdem auch der letzte noch 20 min. später eintrudelte, fuhren wir los. Zuerst an einer Strasse von der aus wir einen Microbus bis nach Chosica nehmen konnten. Dann für 3 Soles die Carretera Central bis nach Chosica, wobei der grösste Teil der Fahrt innerhalb Limas stattfand. Es war Samstag Nachmittag ganz Lima auf dem Weg nach Osten und es entstand der Eindruck stundenlang durch Ate und Vitarte zu fahren.
Dann Chosica, Sonne wenn auch schon etwas hinter den Bergen versunken. Wir warteten noch eine Stunde auf Nachzügler, die Armen hatten samstags noch arbeiten müssen. Dann ab zur Busstation dort standen 2 Buse, die aber beide nicht unsere waren, um uns herum wurde es schon dunkel. Dann endlich kam der Bus, der Guide viel jetzt ein das wir schnell alles schnappen sollten und ganz schnell in den Bus drängen um noch Plätze zu kriegen. Wir also alles Gepäck geschnappt und noch die Tüten mit heißen Hühnchen die wir vorher gekauft hatten und in den Bus. Natürlich war nicht mehr für alle ein Sitzplatz. Die unter uns die noch einen ergattert hatten stapelten auf ihrem Schoss das Gepäck der anderen. Ich hatte drei Tüten mit Hühnchen auch dem Schoss, das war angenehm warm ;). So fuhr der Bus, bis unter die Decke voll mit Menschen, Richtung Callahuanca. Wir fuhren und fuhren durch die Nacht. Irgendwann sah ich von meinem Fenster aus dann eine Lichterkette einen Berg hinauf wandern von dieser Entfernung her sah es unmöglich steil aus, nicht befahrbar mit dem Bus, so scherzte: “Ja jetzt fahren wir noch da rauf und wir sind da”. Meine Banknachbarin wusste auch nicht wo wir abschließend landen würden und scherzte mit, nur: wir fuhren dort hinauf. Gut, wenn auch nicht direkt die Strecke der Lichter. Die beleuchten die Rohre eines Wasserkraftwerkes, was dort am Berghang liegt. Wir schlängelten uns in Serpentinen den Hang hinauf und entschieden uns, nicht bei jeder Kurve genau aus dem Fenster zu gucken.
Oben im Dorf angekommen machten wir uns über die Hühnchen her, danach fuhr uns ein Bus an den Anfang des Abstiegs zum Campingplatz, der nur zu fuss und mit Eseln zu begehen ist. Doch vom Abstieg und dem Sonntag in der Sonne erzähl ich im nächsten Post.

Donnerstag, 2. August 2007

Anthropologen

Schon ist der erste August wieder vorbei. Gerade sind innerhalb von einer Stunde wieder 2 Gäste im Haus angekommen, ich bin also nicht mehr alleine.
Frank, ein Anthropologe aus den USA, der in den vergangenen Wochen schon ein paar Mal da war, und ein weiterer Anthropologe aus den USA. Er ist hier um die die Gletscherschmelze anzuschauen.
Frank sagte mir gerade, bevor er ins Bett ging, ob ich etwas über den neuen Gast wüsste, ich konnte ihm nur antworten das es nicht wirklich viel sei. Er wäre einer der bedeutendsten Anthropologen in den USA.
Ok, sag ich mir da, Julia reiß Ohren und Augen auf, du kannst ne Menge lernen.
P.S.: ganz vergessen ich war Gestern im Kino, hab Simsons den Film gesehen. Ja man kann ihn sich anschauen. Ich fand ihn auch richtig Lustig und hab auch fast alle Witze und Anspielungen verstanden. Die unter euch die Simsons eh schon "rosa schweinchen"-finden werden den Film prima finden.

Mittwoch, 1. August 2007

Abschluss Juli

Jetzt hab ich es gar nicht mehr geschafft im Juli über die letzte Woche im Juli zu berichten.
Ihr würdet mich vielleicht fragen wollen, wie der 28. Juli war. Warum? Der 28. Juli ist der Unabhängigkeitstag von Perú. Ihr würdet mich fragen ob es ruhig war, warum? Weil seit einigen Wochen die Lehrer streiken in Perú. Warum ich dass noch nicht erzählt habe?
Ich versuche, seit dem ich weiß, dass die Lehrer streiken zu erfahren, wie das eigentlich ist. Warum sie streiken ist mir halbwegs klar. 2 Gründe: 1. sie wollen mehr Lohn, die Lehrer werden hier auf den staatlichen Schulen wirklich armselig bezahlt. 2. sie wollen sich nicht testen lassen, bzw. protestieren gegen die Methoden des Testes.
Dazu muss man wohl ausführlicher werden. Es gibt seit dem letzten Jahr ein neues Gesetz, die Lehrer müssen ein Examen machen mit dem wird getestet ob sie die Fähigkeiten besitzen um ihre Schüler zu unterrichten, thematisch und auch pädagogisch.
Was ist daran nun schlimm? Man kann herunter gestuft werden (in einer Schulstufe tiefer) wenn man den Test nicht besteht.
Jetzt wird es vielschichtig, von hier ab kenne ich mehrere Versionen, der Staat gibt den Lehrern Unterstützung, nachdem sie durchgefallen sind, damit sie die Fähigkeiten für die Wiederholung des Testes auffrischen können, der Staat gibt die Möglichkeit nicht, bzw. dass er nach dem nicht bestandenen Test erst Hilfe anbietet ist doof, wenn man runtergestuft wird kriegt man weniger Geld, man kann seinen Job verlieren wenn man den Test nicht besteht usw.
Warum ist der Test nötig? Jetzt kommen wir zu einem grossen Problem in Perú, der Korruption. Es gibt in vielen staatlichen Schulen Lehrer die nie einen Kurs belegt haben um Lehrer zu werden, gekaufte Diplome, gekaufte Arbeitsstellen, die Praktiken sind vielschichtig und, Perú rangiert auf den untersten Plätzen in der Bildung “Weltweit”.
Was also tun.
Was mir noch einfallen würde zu Praktik der Regierung, sie hat einen harten Ton an den Tag gelegt als sie das Gesetz einführte, man lässt sich nicht gern als Halunke, Schuft und Dummkopf bezeichnen. Vielleicht wäre positive Motivation und schon vorheriges Angebot von Kursen ein guter Weg gewesen, aber was weiß ich schon ;).
Warum ist das im Zusammenhang mit dem 28. Juli so wichtig? In einigen Provinzen Perus waren die Ausschreitungen von Gewalt begleitet und äußerten sich stark. Das war vor allem in der Sierra der Fall. Einige Befürchteten dass die Ausschreitungen sich mit Hinblick der 28. verstärken würde und zum 28. ihren Höhepunkt in Lima finden würden, das traf nicht ein.
War war sonst noch seit dem ich wieder in Lima bin. Meine Besuche bei den Familien hab ich fortgesetzt ich hab an der Abschiedsfeier einer Kollegen in seiner statt teilgenommen -er hatte es verschwitzt und war dem entsprechend unglücklich- die Feier zum 28. in unsere Schule in Villa El Salvador hab ich besucht. Euch einen schönen Start in den August. Liebe Grüsse!