Samstag, 30. Juni 2007

24 Stunden wach

Hi,
ich war am Donnerstag für 24 Stunden wach. Das Ganze kam so. Ich stand Donnerstag Morgen um halb 6 Uhr auf. Ich war um 6 Uhr verabredet, mich mit Julia und einem Bekannten zu treffen. Wir wollten mit der Frauenrunde der deutschen, evangelischen Kirche einen Ausflug machen, die Besichtigung einer Projektes. Es geht um Kindernährung (ich weiß nicht wie ich es nennen soll) und eine Schule.
Zuerst sind wir in die Küche gefahren wo für 11.000 Kinder jeden Tag eine Milchspeise gekocht wird. Sie bekommen einen Becher davon un ein Brötchen und machmal auch noch eine Banane, zur Zeit bekommen sie auch noch ein Tütchen mit kalifornischen Rosinen.
Finanziert wird das ganze durch Spenden. EIn grosser Teil der Lebensmittel wird aus den USA gespendet. Kaufen, lokal, tun sie den Zucker.

Wir sind an 2 Essenausgabestellen vorbei gefahren. Die Kinder standen dort in reihen aufgereiht und mussten auf uns warten bevor sie ihr Essen bekamen (wegen der Vorführung). Als wir ankamen ging es los, zuerst singen die Kinder christliche Lieder, danach bekommen sie das Essen. Wir Besucher sollten helfen das Essen zu verteilen, ich konnte mich nicht überwinden mitzumachen weil ich mir nicht sicher über den Nutzen der Aktion bin. Seid vielen, vielen Jahren bekommen Kinder an diesen Stellen das Essen, es wird nicht gefragt was ihre Eltern an Einkommen haben warum sie ihre Kinder nicht ernähren können bzw. ob sie es wirklich nicht können. Und es wird auch nicht geändert, es wird dort ein System der Abhängigkeit geschaffen. In den Nähe der jeweiligen Essen stellen zeigte man noch Häuser in den Pueblos Jovenes, ich wollte nicht rein, ich weiß ja auch schon wie Häuser dort aussehen können. An der zweiten Stelle zeigte man uns ein Haus was sie gebaut haben für eine Familie die nicht in der Lage war sich selbst ein zu bauen?
Davon sollen in der kommenden Woche noch 6 gebaut werden, der Bau pro Haus kostet 1.000 Dollar. Danach fuhren wir noch in eine Schule, die Kinder dort kommen aus sehr armen Gegenden von Lima. Ihre Bildung wird durch Patenschaften finanziert. Die Ausstattung der Schule ist neuster Stand er Technik. Sie lernen in der Sekundarstufe auch Deutsch. Wir wurden in einige Klassen geführt und immer wurde uns etwas vorgesungen. Die Kinder dachten dass wir Paten sind. Überall dankte man uns überschwänglich. Wie ich zu der Schule stehe weiß ich noch nicht, ich finde Bildung grundsätzlich gut und eine wichtige Sache. Bekannte von mir sagten nur, das die Kinder die die Chance bekämen auf die Schule zu gehen, völlig aus ihrem sozialen Netz rausfallen würden. Der Unterschied zwischen der Schule und der Welt Zuhause wäre so stark, dass sie es nicht verarbeiten könnten. Ich selbst konnte mir davon kein Bild machen. Wir bekamen dann noch Essen in der Schule. Gegen 5 Uhr waren wir dann auf dem 2. Termin des Tages. In der heilpädagogischen Waldorfschule San Christoferus. Zu San Juan, bzw. zum Johanni Fest. Es gab Tänze der Kinder und zum Schluss ein toles Feuer. Von unseren Müttern aus Villa Salvador kam eine zu diesem Fest. Sie sah die Schule und wollte sofort wissen wie hoch das Schulgeld ist, sie will ihren Jungen wechseln lassen, sie meinte dass ihr Sohn auf der staatlichen Schule nicht weiterkommt. Als wir gingen, zum nächsten Termin, war sie gerade im Gespräch mit einem der Lehrer zu diesem Thema.
Um 20 Uhr hatten wir wieder eine Volontärtreffen. Wir waren nachher richtig viele und es waren auch 4 Peruaner/innen dabei, auch dies wächst. Wir schafften bei diesem Treffen nur uns alle vorzustellen und unsere Projekte und uns etwas zu unterhalten. Es wird bestimmt noch super.
Ich war den um 11 Uhr abends wahnsinnig müde zu Hause. Aber noch war mein Tag nicht zu Ende. Ich bin noch zum 6. Geburtstag der Flying Dog Hostels. Dort tauchte ich also hundemüde um kurz vor 12 auf. Ich kann euch nur sagen, es war nett aber anstrengend. Ich war erst um kurz nach 8 am nächsten Morgen zu Hause, und noch nicht wieder ganz nüchtern. Ich hatte eine Menge Spass und eine Menge Cuba Libre. Das Ende der Party war etwas früher als 8 Uhr, die Jungs haben mir noch ein Bett im Hostel angeboten für ein paar Stündchen. Ich glaub sie wollten mich nicht so nach Hause gehen lassen.
Und wieder merke ich dass ich nicht jünger werde. Ich bin nach der Ankunft zu Hause gestern morgen dann noch mal bis 4 Uhr nachmittags ins Bett. Aber dieser 24 stündige Tag war auch ohne die Party schon ein gutes Stück Arbeit.
Ganz vergessen hab ich noch, als ich auf dem Johanni Fest war, sah ich über dem Volontär Haus folgende Fahne wehen:

Mittwoch, 27. Juni 2007

Fussball und Abschied

Heute ist ja Dienstag, dass ist ja normalerweise mein Oasis Tag. Das war es auch Heute, nur das besondere Heute war (abgesehen das alle mein Besuche dort wieder und wieder besonders sind und ich ständig dazu lerne), dass die andere Julia ;) Heute das letzte Mal mit mir dort runtergefahren ist. Diese Touren fingen ja an, weil ich sie begleiten sollte, damit sie nicht alleine dort runter an das südliche Ende von Lima fährt.
Es war schon ein beunruhigendes Gefühl zu sehen wir schwer es ihr fiel sich zu verabschieden und wie nah es ihr ging. Ich weiß ja, dass ich noch einige Wochen wieder kommen werde. Wie wird das sein wenn ich mich auch wie ein Teil der Menschen fühle und weg muss und nicht weiß ob ich je wieder komme.
Corrie, die Mutter des Kindes was Julia dort betreut hat, hat gesagt, dass Julia für sie ein Teil der Familie geworden ist und dass sie sich jeden Dienstag auf ihren Besuch gefreut hat. Der Abschied war dann doch tränenreich und ich musste mich zusammen reißen, "a mí me da pena".
Der Weg nach Hause führte uns dann wieder an "unserem" Mercado Modelo vorbei, wo wir dann noch für unglaubliche 1 Sol ein Kilo mini Bananen und für 1 Sol 1/2 Kilo Mandarinen gekauft haben. Für einen Euro kriegt man zur Zeit fast 4 1/2 Soles.
Ich bin dann zu meiner Englischnachhilfe, die Familie "stand" vor dem Fernseher. Fussball, Perú gegen Uruguai, Anfang der 2. Halbzeit, ich glaube es stand 1/0 für Perú.
Ich musste das unterbrechen ;), pobrecito. In English hat Sebastian heute lernen müssen, was ist any und was ist some. Und wie erzählt man was man in seinem Zimmer hat und was nicht. Ich lerne selbst noch gut was dazu, bzw. ich fang wieder an, das Englisch was ich so selbstverständlich benutze, zu reflektieren, was für Regeln benutz ich da eigentlich, was für Zeiten?
Perú hat das Spiel 3/0 gewonnen.
Ich bin dan auf dem Heimweg mit dem Combi nicht wirklich nach Miraflores reingekommen. Ich bin dann vom Paseo de República nach Hause gelaufen, aber ein bissel laufen, bevor ich wieder ein paar Stunden vor dem Rechner sitze, schadet ja nicht.
Als ich gerade den Parque Kennedy überqueren wollte, sind lauter Peru Fan-Busse die Diagonal runter. Weiss-Rot Lackiert, so was hab ich ja gar nicht gesehen. Hupend, Rufend, Fahnen wedelnd und das aus Mirco-Bussen in der Farben von Perú, weiß nicht genau waren wohl ein halbes Dutzend.
Ich werd mich jetzt dann aber auf die Socken in die Heia machen. Ist schon kurz nach 11 Uhr, und ich bin müde.
Grüsse und gute Nacht an Euch da draussen.

Dienstag, 26. Juni 2007

Besuche bei Aynimundo

Ich komm ja nun schon seid einer Weile nicht mehr regelmässig zum
Schreiben. Was ist passiert die letzten Tage.
Vergangenen Donnerstag war wieder eine Reunion in Divina Misericordia in Villa el Salvador. Es waren 5 Frauen da, eine war schon mal auf einem vorherigen Treffen gewesen, der Rest der Frauen war neu. Als wir ihnen ein bissel von der Idee erzählt haben, wollte sie unbedingt den anderen Müttern in der Schule bescheid sagen, dass sie auch kommen müssen, zusammen könnte man ja mehr erreichen. Wir waren erfreut über die diese Initiative und wollen schauen wie stark sich die Frauen zur nächsten Reunion unterstützen und ermutigen werden und
wie viele kommen werden.
In der Nacht vor dem Donnerstag waren die beiden Workcampleiter, für das Workcamp in Chorrios in der Schule San Christoferus, angekommen. Das Workcamp wird vom 1. bis zum 28. Juli dauern und sie werden eine Wasserfilteranlage in der Schule bauen.
Ich kannte die beiden vorher noch nicht, so haben wir uns beim Frühstück kennen gelernt und gleich wieder eine Menge Neues, neue Ideen, Infos und Denkanstösse bekommen.
Freitag Morgen war ich mit Michaela und den Beiden, Claire und David, zum ersten Mal im Büro von Aynimundo. Dort haben wir uns mit der Zuständigen für die Jugendarbeit bei Aynimundo, über mögliche Zusammenarbeit unterhalten. Vorerst bei dem Workcamp und später vielleicht auch bei dem Microkredit Projekt.
Samstag sass ich, bis auf die nötigen Essenunterbrechungen, den ganzen Tag am Rechner und hab an einem Entwurf für eine Zeitung gebastelt, die ein Format für die Volontärberichte sein könnte, der Volontäre die jetzt in den kommenden Wochen fertig werden.
Sonntag Abend wollten wir dann zu einem Micro-Cine Projekt, der Jugendlichen von Aynimundo in Pamplona Alta, Villa Maria de Triunfo.
Wir sind mit einem Taxi bis da hoch, kamen am Casa del la cultura an und fragten am Tor nach dem Cine-Projekt. Man hat uns dann nach hinten auf die Cancha geschickt. Dort war auch ein Gruppe Leute dabei einen Projektor aufzubauen.
Wir haben uns unterhalten, was nicht immer einfach war, weil die junge Frau aus der Gruppe, die sich mit uns unterhielt, wahnsinnig schnell sprach. Manchmal eben merkte, dass wir einiges nicht verstanden, aber deswegen beim Wiederholen des Satzes nicht langsamer wurde. Es stellte sich dann heraus das es ein Gemeinschaft ist, die machmal eigene Reportagen macht, oder thematisch passende Filme und Dokumenttagen raussucht um diese dann an unterschiedlichen Standorten in Lima zu zeigen und mit dem Publikum später über das Gesehene zu diskutieren.
Heute Morgen haben wir von Julia, die als Volontärin bei Aynimundo arbeitet, erfahren dass diese Gruppe junger Leute nichts mit Aynimundo zu tun haben, das MicroCine Projekt der Jugendlichen aus dem Haus wäre diesen Sonntag ausgefallen und man hatte vergessen und
Bescheid zu sagen. Was ein Zufall das wir trotzdem auf eine Gruppe junger Leute mit einer OpenAir Cinema Idee gestossen sind. Ausser den filmischen Reportagen, schreibt die junge Frau noch für Indymedia Perú und erzählte uns Gestern Abend, dass sie mit dem
Hauptverantwortlichen von Indymedia Perú befreundet ist, wie noch einige aus ihrer Gruppe.
Wir tauschten E-Mail Adressen aus und werden wohl noch wieder in Kontakt treten um noch mehr über die Organisationsstruktur von Villa Maria und Villa Salvador zu erfahren.
Heute war dann Arbeitstag bei Michaela. Der Tag vor dem Rechner mit Anpassen von Blog, E-Mail-Verteilern und dem Schreiben von E-Mails. Weitere interessante Gespräche mit den anderen Gästen in Michaelas Haus gabs noch als Goddy.

Freitag, 22. Juni 2007

Lizenzen für Medizin

Warum nicht so etwas wie "Common License" für Medizin?
Als ich Heute Abend nach der Reunion in Villa Salvador nach Hause
kam, wurde hier gerade angefangen zu essen. Es war Besuch da, ein
Biologen-Pärchen und ein Freund der Familie der im Development-
Bereich arbeitet.
Das Gespräch kam auf Medizin, bzw. auf den Freihandelsvertrag mit den
USA der Peru angeboten wird zu Zeit, der beinhaltet, dass die
angesprochenen Regeln im Vertrag in das lokale Gesetz eingehen. Teil
dieser Vereinbarung ist, dass Peru die US-amerikanischen Gesetzte zu
Medikamenten Patenten evaluieren und anwenden soll.
Abgesehen davon was die Unterzeichnung des Vertrages für die lokale
Kleinwirtschaft in Peru bedeutet würde, Kleinbauern die in Konkurrenz
zu den subventionierten Lebensmitteln der US-Amerikaner ihre Produkte
nicht mehr vermarkten können, würde es eine Möglichkeit geben
Medikamente hier in Peru nach dem US-amerikanischen System zu
patentieren.
So wieder die Frage müssen Medikamente so teuer sein? Besteht die
Gefahr, dass vorhandenes Wissen über Naturmedizin aus der Amazonas
Region "gestohlen" wird und mit einem Patent versehen dem Schnellsten
zu "mehr" Reichtum verhilft. Warum diesen Community´s nicht ein Werkzeug in
die Hand geben, mit dem sie ihr Wissen lizensieren können und es der
Gesellschaft zu Verfügung stellen und Unternehmen die erwiesener
Massen Gewinne aus ihrem Wissen schlagen müssen "Lizenzgebühren" zahlen.

Dienstag, 19. Juni 2007

Ceviche

Das muss ich euch noch ganz kurz erzählen.
Ich habe Heute einen üblen Frevel gegenüber der peruanischen Küche getan.
Ich habe Cerviche gebraten.
Am vergangenen Freitag hat einer der Hausgäste Cerviche (das ist in Limonensaft gegarter Fisch, also roh) gekauft. 4 Portionen, es war so reichlich das einiges übrig blieb. Das hier Sonntag aber Vatertag, ging es Sonntag zum Essen auswärts.
So war Heute noch von dem Fisch übrig, es roch gut aber ich hatte die Idee, um auf Nummer sicher zu gehen, ihn doch anzubraten. Ich erntete entsetzte Blicke, ließ mich aber nicht abbringen, obwohl man drohte das uns bei diesem Verstoß gegen die peruanische Küche wohl die Decke (oder der ganze Himmel) auf den Kopf fallen würde.
Es war köstlich, so lang mariniertes Fisch-Fleisch in Saft mit Gewürzen. Es war richtig lecker. Zwei meiner drei Mit-Abendbrotesser haben probiert und dieser Einschätzung voll zugestimmt.
Sie meinten ich hätte Geschichte geschrieben, das musste ich euch natürlich noch kurz erzählen :).
Gute Nacht

Einwanderungsbehörde

Mein Besuch des Büros für Einwanderung.
Das war jetzt schon letzte Woche, aber ich hatte das völlig vergessen.
Ja, Beni meinte bei dem Besuch es würde ihn an einer der Asterix Comix erinnern, ich musste ihm da zustimmen.
Ich war den Abend vorher (spät) noch angetrunken ins Hostel gewanckt und hatte dort erzählt wo ich am nächsten Morgen hin muss. Ich bekamm dann so sachen wie, "mejor con dos, formulario 7 tienes que esperar, bajar, pagar, espera orta ves" erzählt, hörte auch brav zu, aber so richtig zusammen hab ich das dann morgens nicht mehr gekriegt.
Also Informationsschlange ich, Beni nen Schalter den ich vorher schon irgendwo erfragt hatte. Verdammt, er war schneller dran, als es den Eindruck machte das er dort bediehnt wird, hab ich meine Position an der Info aufgegeben und hab zu ihm aufgeschlossen, aufmerksam zugehört (einige der Sachen die die Dame sagte kamen mir irgendwie bekannt vor, hab ich Neto den Tag vorher also doch ganz gut verstanden)
und am Ende wollte ich ganz brav auch ein Formular, die Dame "Hinten anstellen". Gut ich mich hinten angestellt und, gewartet, gewaretet .. und. Als ich dann an den Schalter vorrückend durfte, füllte sie mir einen Zettel aus, erklärte mir was ich machen soll UND gab mir keine Formular. Ja sie hätte keins mehr ich müsste zwei Stockwerke runter und dort an dem Schalter usw. Wir haben dann bei der Bank ca 91 Soles Zahlen und unser Papiere noch kopieren müssen und uns wieder oben am Schalter anstellen.
Ich war froh das ich nicht alleine gegangen bin, es war wirklich nicht so spannend, so kannte man sich wenigstens während des Schlangestehens unterhalten.

Sonntag, 17. Juni 2007

Konfus auf dem Biomarkt

Ich war Heute Morgen alleine auf der Bioferia (Lima, Miraflores, Parque Reducto) einkaufen, Heute ist mir umgehen mit Menschen nicht so leicht gefallen was einen Einfluss auf mein zurechtfinden auf dem Markt hatte.
Auf der Feria angekommen wollte ich dann den Weg, wie letzte Woche von Maria gezeigt, über den Markt laufen.
Ich hatte nur grosse Scheine dabei. Ich bestellte Tomaten und ein bisschen anderes Gemüse und wollte dann mit einem 50er Schein die 4 Soles Ware bezahlen. Wie schon zu erwarten, konnte man mir nicht wechseln. Schon etwas besorgt das mir das an jedem Stand so gehen würde, ließ ich die Sache dort erst mal für mich verwahren bis ich kleines Geld haben würde.
Ich kaufte dann noch an 2 Gemüse- und Obststände ein. Dabei ist mir eine Sache etwas unerfreulich aufgefallen. An einige Ständen standen alte Leute die darauf warteten bedient zu werden, ich versuchte freundlich zu sein wenn ich später am Stand ankam und wollte warten bis sie bedient sein würden, DOCH es kamen immer wieder jüngere Peruaner die sich einfach vordrängelten, das stellte meine Gedult sehr auf die Probe.
Vermutlich von diesen Erlebnissen völlig in träumen gebracht, lief ich den Rest der Stände nun total abwesend ab.
Ich kaufte noch entrahmten Joghurt von der Ziege, genau wie frischen Schafskäse mit Kräutern und Gewürzen. Beim Stand wo ich Vollkornmehl kaufte, habe ich vergessen mein Rückgeld abzuwarten und lief ein fach los, die Frau rief hinter mir her und gab mir mein Wechselgeld (wie nett). Am Stand wo ich Trockenobst für das Müsli kaufte, da hab ich nur die Nüsse mitgenommen und die Tüte mir dem Obst vergessen. Ich bin so schnell weitergedüst, glücklich weil ich alles hatte, dass ich schon fast wieder an der Hauptstrasse war, da kam die Dame rufend hinter mir her gerannt, mit meinem Trockenobst.

Der Rest des Tages war so, das ich auch ständig nach Worten suchte, ob nun auf Spanisch oder auf Englisch. Ich entschied mich auch nicht zum Theater ins Strassenkinderhaus zu gehen.

Freitag, 15. Juni 2007

Hühner im Micro

Hallo,
ich weiß für den unaufmerksamen Betrachter kann es zuerst nach Hühnern in der Micro aussehen. Aber nein ich hab keine Hühner in die Microwelle getan. Ich bin von einem der besten Viertel der Stadt mit einem Microbus bis nach Oasis gefahren, im Gepäck, bzw. im Karton hatte ich 4 Hühner.
Auch hier würde der eine oder die andere sagen, das dumme Huhn hatte ja schon immer Schnapsideen. Das war dann jedoch die schone eine Krönung der Ungewöhnlichkeit.
Ihr glaubt gar nicht wie mich die Peruaner dann später in dem kleineren Bus nach dem Umsteigen angeschaut haben. Ok, Gringas die mit Kartons in den Kleinbussen in Slum-Gegenden rumfahren mag schon ungewöhnlich sein, als die Hühner (fast noch Kücken) irgendwann keine Lust mehr hatten still zu sein, war die Sensation gross. Ich glaub sowas sieht man selten.
Aber ein Lächeln haben wir allen Mitfahrgästen auf das Gesicht gezaubert, die auf ihre "Fragenden Blicke" ein Schulternzucken und verlegenes Lächeln ernteten.
Und wozu der Hühnerkram? Ja, das war der Tausch für den Papagei, die ehmals stolze Besitzerin des Tieres war um so stolzer als sie das Federvieh auspackt und uns versicherte das wär ja priiiiimmmmmmaaa, das wären ja auch noch "Ponedoras"
Unsere Gesichter "?!" ... ja das ja schön. Wir hoffen ja, dass diese Tauschaktion nicht nach hinten losgeht und das schon gute Verhältniss zu den Frauen dort wieder zunichte gemacht wird, mit diesem Tauschgeschäft. Wir wollen ja eben nicht wie alle sein und Dinge mitbringen und eben auch nur auf diese Geberrolle limitiert werden.

Montag, 11. Juni 2007

Winterklamotten ...

Ich war Heute Winterklamotten kaufen. Also 2 Unterhemden, 2 langärmliche T-Shirts. Einen schönen Winterpulli aus Alpaka. Von meiner Gastfamilie hab ich noch ein paar Handschuhe ausgeliehen bekommen und eine tolle Mütze die mich wie ein Pilz aussehen lässt :), ich hab auch noch ihre Hochlandsocken bekommen, die sie trägt wenn sie pben in Huancayo ist, ich darf sie zum schlafen tragen solange sie nicht hoch fährt. Meine Armstulpen hab ich fast fertig gestrickt, danach muss ich noch eine Beinstuplen stricken und ich müsste alles für den Winter haben. Eine Wärmflasche hab ich zwar noch nicht aufgetrieben, aber ich hab jetzt ein Weizenbeutelchen, das ich ihn der Mikrowelle aufwärmen kann und die ganze Nacht warm bleibt.
Ich hab Heute noch den Papageien in seinem neuen Zuhause besucht. Es ist kein Soldaten Ara, es ist ein Rotbugara. Es wird wohl in den kommenden Wochen auch noch ein schönes Foto von mit und dem Vogel geben, wo er mir auf dem Kopf sitzt.
Er hats gut, sitzt in der Mitte vom Garten auf einem hohen Ast, keine Fußketten und nicht im Käfig, traumhaft.
Ich war Samstag früh mit meiner Gastgeberin jetzt das erste Mal auf der Bioferia. Eine Strasse entlang Stände mit Produkten aus der Umgebung und auch aus der Sierra. Ich hab eine eigene Müsli-Mischung gemacht und mir dort die Zutaten gekauft.
Nächsten Sonntag läuft mein Visum für Peru ab, ich werde wohl in den Norden fahren und mir an der Grenze zu Ecuador ein neues besorgen. Dabei kann ich dann einen Tag Karibik-Feeling schnuppern. Wenn ich schon da hoch fahre werd ich mich noch nen Tag an den Strand hauen. Wird dann wohl um so ungemütlicher werden wenn ich zurück im Lima-Winter bin.
Sonnst hatte ich am vergangenen Freitag noch meine 2. Stunde Englisch-Nachhilfe. Ich werd jetzt immer 2 Mal die Woche Sebastian, dem ältesten Sohn einer Freundin, eine Stunde Nachhilfe geben. Er ist in seinem ersten Schuljahr Englisch. Aber in seiner Schule, der Humboldt in Lima, legen sie eine ziemliche Geschwindigkeit an den Tag. Ich werd auch noch ordentlich was lernen in diesen Stunden. In den kommenden Wochen kommt wahrscheinlich noch Deutschunterricht, für einen amerikanischen Studenten, hinzu.
Morgen ist wieder ein normaler Montag, ich werd um acht aus dem Haus.
Allen eine gute Woche... nicht zu stressig, liebe Grüsse aus Lima

Mittwoch, 6. Juni 2007

Rettet den Ara

Ich hab Gestern was ziemlich verrücktes gemacht. Ich hab aus einer der Familien, die ich dienstags besuche, einen Ara mitgebracht. Wir haben abgemacht das ich zum Tausch nächste Woche ein anderes Tier mitbringe.
Sie wussten nicht was sie mit ihm machen sollen er lebte dort in der Familie und lief so durchs Haus, hoffentlich hab ich mich nicht zu einer Dummheit hinreißen lassen. Idee ist, ihn an eine Tierschutzorganisation zu geben die ihn wieder auswildert.
Durch regergen bin ich mir sicher das es sich um einen Soldaten Ara handelt, die Frage ist nur, kleine oder normaler.
Die werden bis zu 85 Zentimeter groß und bis zu 60 Jahre alt oder älter.
Ich hatte ihn gestern im inneren Patio freigelassen, wo er unter dem Tisch friedlich geschlafen hat. Nach Tagesanbruch ist er dann aber wohl an einer Pflanze aus dem Patio heraus und sass auf der Dachterrasse, wo er über Stangen und Pflanzen sich weiter nach oben und näher an Strasse und andere Grundstücke bewegt hat. Aus Befürchtung er könnte vielleicht auch noch auf den Strassen von Miraflores spazieren gehen wollen, hab ich in jetzt ins Badezimmer verfrachtet, dort sitzt er auf der Duschstange, ich hoffe ich finde Heute noch eine gute Lösung und er kommt ein Käfig geflogen in den man ihn setzten kann, bis ich weiß an welche Organisation ich ihn gebe.
Ich war Gestern auch noch in Pirates del Caribe 3, ich sag nur bombastisch. Doof war nur, ich musste ab der Hälfte des Films dringend auch Klo, wollte aber nichts verpassen. Weil jeden Augenblick eine neue Wendung, neue Verrücktheit oder irgendwas passiert ist, konnte ich mich nicht losreißen. Ich glaube, die Aufmerksamkeit meinerseits litt so manchmal etwas.

Dienstag, 5. Juni 2007

Volountärtreffen 1 und 2

Letzte Woche war viel los.
Donnerstags war "unsere" Schule aus Villa Salvador zu Besuch in San Christoferus, der anthroposophischen Schule für behinderte Kinder und Jugendliche in Chorrillos. Sie haben sich dort die wöchentliche Reitterapie angeschaut, die von 6 Kindern dort besucht wird, danach waren sie eingeladen Gäste zu sein bei der Generalprobe eines Konzertes und sie habe sich den Biogarten angeschaut. Die Lehrerin, die mit den Kindern der Schule zusammen im Garten arbeitet, hat den Eltern, Kindern und einiger Lehrerin gezeigt, wie aus einem Stück Wüste ein blühender Garten werden kann. Und was man mit den Kindern zusammen darin machen kann.
Abends war dann ein 2. Volontärtreffen am Donnerstag war dann ein 2. Praktikanten und Studententreffen bei der Sekretärin des Kanzlers der Botschaft.
Dort hab ich dann per Zufall eine Praktikantin getroffen, die bei einer Nachbarin einer Freundin von mit zu Miete wohnt. Wir sind dann den restlichen Tag zusammen rumgezogen. Ich hab abends dann Neto noch eine Stunde Deutsch gegeben, wir sind danach auf nen Tee zu mir, haben uns später noch mit einem Bekannten von ihr getroffen sind zu Freundin von ihr in einer Bar mit "Gästeliste" in San Isidro (die Preise waren ... ich mags kaum sagen), dann noch zum Tanzen in einen Club nach Lince.
Ich war um kurz nach 2 so müde das ich nur noch schlafen wollte, also ab Richtung Miraflores, am Parque Kennedy raus und ich lief nach Hause.
Sonntag Morgen dann um 11 Uhr bei Diana Vorlagen für Word 97 und Qutlook Express erstellen. Diana will im November eine Ausstellung organisieren und will ihre Korrespondenz dafür etwas seriöser gestalten. Danach hab ich gleich noch Dana besucht. Meine erste Begegnung mit Vista, sie hatte keinen Sound mehr und auch ihr Micro wollte nicht. Jetzt kann sie wieder Skypen. Für die Kürze der Zeit hab ich mir noch nicht wirklich ein Urteil über Vista gebildet außer, bunt, ich weiß manchmal gar nicht warum so bunt, überflüssige Spielereien. Vielleicht bekomme ich noch mal die Gelegenheit genauer hinzuschauen.
Ich war bin den Nachmittag über bei ihr geblieben und wir haben gequatscht. Gestern Nacht hab ich dann noch bis kurz vor 2 an einem Konzept gearbeitet.
Ich schlepp seid einer Woche auch eine Erkältung unterschwellig mit mir rum. Es gibt halt keine Heizung. Sitz ich halt mit Decke und in Fliesjacken gehüllt in der Wohnung.
Gute Nacht euch da draußen