Dienstag, 8. Mai 2007

Hochland

schön!
Schön wars da oben. Abends um 11.30 Uhr gings mit dem Bus in Semi Cama Richtung Osten. Ich hatte mich mit soroche Lutsch Pastillen und Coca Tee ausgestattet und harrte der Höhenkrankheit die da kommen würde. UND?
Bis auf Kopfschmerzen blieb ich verschont, aber das mit den Kopfschmerzen kenn ich ja schon.

Aber zurück zur Busfahrt, schlau wie ich war, dachte ich zumindest, hab ich diesmal meinen Schlafsack mitgenommen. Als das Licht dann ausging, Sitz zurück und mit Lutschpastille im Mund und schön eingemummelt eingeschlafen. Um 2 bin ich dann wieder aufgewacht, schier an Hitzeschlag gestorben. Es herrschte einen Bombenhitze im Bus, tja man kann sich eben nie genug vorbereiten.
Morgens um 7 dann angekommen in Huancayo war das Wetter schön, klare, frische Luft. Mit dem Taxi gings die restlichen Kilometer dann rauf nach Chupaca. Dort oben angekommen wurden wir von fast der ganzen Familie Lidus begrüsst. So viele Schwestern, Brüder, Nichten und Neffen und fast alle wohnen in der selben Seitenstrasse. Die älteste der Familie ist


"Mamá", Lidus Mutter, mit 92 Jahren,









der jüngste ist ihr Ur-Ur Enkel mit 5 Monaten.


Der Anlass für den Besuch dort oben war das Shapish Fest. Wir sind zu viert dort hoch, die anderen beiden sind im Studium bzw. schon fertig, einmal Literatur und Anthropologie. Was ich vorhe rnicht wusste, die Beiden waren für eine Studie des Festes dort oben, ich hatte die Gelegenheit so etwas mal von Nahem zu sehen und bei einem Interview dabei zu sein.

Auf dem Fest in dem Barrio war ich die einzige Weiße, so gab es immer wieder neugierige Fragen und Begrüßungen in Englisch. Ich wurde zum Spass der Festgesellschaft von den Negritos zum Tanzen aufgefordert. Coca kauen hab ich probiert, mit ganzem Vergnügen mit den Händen gegessen, erlebt wie schnell man von einem kleinen Spaziergang über 3.000 Meter aus der Puste kommt, war auf einem Viehmarkt mit direktem Schlacht-"Hof" am Ufer (Vorsicht für Blutempfindliche beim Fotos durchgucken) hab meine ersten Prä-Inka Ruinen gesehen.
Nach einer sehr schönen Zeit bei Lidus Familie gings Gestern Nacht zurück, vorher hab ich noch ein paar Stündlein gefrohren, es wurde Gestern Abend ganz ganz fruchtbar kalt.

Ankunft Heute Morgen um ca. 6 Uhr im Barrio von Lidu wo ich dann zum ersten Mal mit dem MotoTaxi (von mir auch liebevoll Tuc-Tuc genannt)fuhr, bis zu Lidus Haus. Das Tuc-Tuc fahren hat mir so gut gefallen, das ich das Heute dann gleich noch 2 Mal gemacht hab.
Eine Stunde später hab ich auch den Rest von Lidus Familie kennen gelernt, die mit ihr zusammen in Lima lebt. Wegen meinem Arbeitstreffen, Heute Morgen, konnten wir nicht lange bleiben und sind nach Miraflores weiter. Ich hatte völlig vergessen wie "gut" Lima richt. Dem Meer dichter gekommen, sind wir mit Salz und totem Fisch Geruch begrüsst worden und auch beim Warten auf die Combies und Carros ist mir nach der frischen, klaren Hochlandluft der Abgasgestank stärker vorgekommen.
Von Arbeitstreffen erzähl ich ein Andermal, ich bin nämlich Hundemüde.