Samstag, 28. April 2007

Haben wir was gelernt?

Sorry ich hab gerade meinen Moralischen.
Ich komme gerade aus dem Kino, Sofie Scholl hab ich geguckt im Original mit spanischem Untertitel.
Ich weiß nicht, aber irgendwie hab ich das Gefühl wenn ich nicht in Deutschland bin, bin ich sensibler für mein Zuhause. Ich kannte die Geschichte der Geschwister Scholl (wer kennt sie nicht?)doch hat es mich ab der Mitte der Filmes nicht mehr los gelassen.
Die Aussage das die Gesetzte früher zum Schutz der Meinungsfreiheit da waren und Heute die selben Gesetze die frei Äußerung verbieten. Das es notwendig war, endlich zu sagen, dass die Juden nicht freiwillig umzogen (wären die Glücklich gewesen hätte sie das tun können!)
Muss ich es mir gefallen lassen das der Geheimdienst meines Landes meinen Computer durchsucht und wenn er dabei erwischt wird eben solange pausiert bis man die gesetzliche Grundlage dafür schafft.
Muss ich hier die vielen tausend Kilometer weit weg von zu Hause, mit der Schande leben, dass in meinem Land die rechte Bewegung wieder stärker ist denn je UND dass niemand (dessen Aufgabe es wäre, wie die der Politiker) endlich offiziell diesem Irrsinn ein Ende bereitet.
Hier, herzlich aufgenommen von einer Familie wo die Gross-Eltern trotz evangelischem Glauben im Holocaust umkamen, weil sie vor Generationen Juden waren, muss ich beschämt erzählen, dass wir einen Landtag mit NPD Beteiligung haben und es zum 1. Mai einen Aufmarsch wie in den 30ern des vergangenen Jahrhundetrs geben wird.
Ich bin beschämt, und ich war zu tieft traurig jetzt im Film die letzten Tage mit Sofie Scholl zu verbringen, deren Mut und tiefer Überzeugung in das Gute und in den geraden Weg (warum sage wir rechter Weg? Hier sagt man derecho, das heißt gerade)ihr noch Heute Bewunderer einbringt und die mit 21 Jahren ohne das Recht auf einen fairen Prozess sterben musste.
Lasst uns für unsere Überzeugungen fair, gerecht, gerade und friedlich eintreten.