Samstag, 7. Juli 2007

Wochenupdate

Ich bin die ganze Woche nicht zum schreiben gekommen, was nicht heißt das nichts los war.
Wochenende war zum Glück ruhig, nichts anderes hätte ich verkraftet.
Montag bin ich dann, etwas zu spät, zum Workcamp in San Christoferus. Ich hab natürlich nicht an extra Klamotten gedacht, wobei ich auch an sowas nicht wirklich viel auswahl habe. Nach ein bisschen Verbesrechung ging es dann ans Graben. 20 Zentimeter ausheben für einen Sport/Volleyball Platz. Sand und Erde mit unterschiedlichem Staubanteil. Und zu anfangs noch keine Staubmasken.
Mit Hacken, Spaten und Schaufeln ging es dem Sand und der Erde an den Kragen. Ich bin dort gegen kurz nach 4 weg, da ich einen Nachholtermin für meine Englischnachhilfe hatte.
Um 7 kam ich dann völlig fertig nach Hause, mit dem Wissen das ich am nächsten Tag einen Mörder-Muskelkater haben würde. Beim Checken meiner Mails sah ich , dass mein Begleiter für die Oasis Tour am kommenden Tag noch nicht zurück sein würde, Titicaca ist dann doch etwas weit weg für einen schnellen Rückweg nach Lima, ich musste mir dann kurzerhand noch schnell eine Begleitung für den kommenden Nachmittag besorgen.
Nächste Morgen dann Reisebüro Tour und Internet Recherche, wie ein Gruppe von 15 Personen, möglichst individuell (damit mein ich halten können wenn man Lust dazu hat) und am Tag (natürlich auch am Stück) für nicht so viel Geld nach Oxapampa verfrachten. Nachmittags dann nach Oasis. Wir standen etwas unter Zeitdruck, weil sich den Tag vorher eine Überraschung für den Dienstag Abend angekündigt hatte. Eine “corta pelo” Zeremonie bei und zu Hause, um 6 Uhr. Aber ich hatte ja noch meine Englischnachhilfe. Dort war ich dann um 6. Eine Stunde Nachhilfe und dann so schnell wie möglich nach Hause, mit dem Taxi? Unter 7 Soles wollten die mich an diesem Abend nicht transportieren. Also nahm ich doch den Combi. So was ich dann kurz vor 8 zu Hause. UND?? Keine Huancavelicaner. Nur gespante Gäste. Wir unterhielten und nett und warteten gespannt auf ihre Ankunft, aber ein Teil der Gäste musste noch einen Flug nach Buenos Aires bekommen und einige mussten Arbeiten, so waren wir um 10 Uhr alleine. Wir räumten noch auf und waren schon alle auf dem Weg ins Bett, da klingelte es an der Tür. Die Familie stand dort mit Sack und Pack vor dem Gartentor. Dann haben wir um 11 Uhr abends dann doch noch mit der Feier begonnen, es wurde Coca geteilt, Pisco getrunken und als die Kleine, deren Haare geschnitten werden sollten, aufwachte. Wurden auch noch Haare geschnitten. Das ganze ging bis nach 1 Uhr. Die Familie wurde dann Kurzerhand im Fernsehzimmer eingelagert und 5 Huancavelicaner, die vermutlich noch nie eine heisse Dusche gesehen hatten, teilten sich jetzt mit mir das Bad. Ich hab halt etwas unruhig geschlafen durch den regen Betrieb im Badezimmer nebenan.
Am nächsten Tag musste ich mich für ein nachmittägliches Treffen vorbereiten. Die Freundin einer Freundin arbeitet für eine Gesellschaft, die so etwas wie Stadtsparkassen (Cajas Municipales) fördern wie auch NGO´s die Mircokredit Projekte hier in Perú umsetzten, als auch, dass sie selbst ein Mircofinanzas Plan haben. Ich lernte der aus Deutschland stammenden Chef kennen, der mich auch interessiert nach unserer Projekt Idee fragte und bekam einen Haufen Informationen zum Nachlesen und Informieren.
Auf dem Weg dort hin und zurück, hab ich mir dann wohl eine Erkältung aufgefangen. Es war der erste Tag seid 2 Wochen mit Sonne, so plünnte ich mich aus und sass dann im T-Shirt im Bus, wo ich mir wohl ordentlich Zug geholt habe. Zusammen mit dem zu wenigen Schlaf der vergangen Tage in Verbindung mit einigen Schlücken Alkohol, wollte mein Immunsystem wohl nicht mehr.
Donnerstag früh war dann wieder Workcamp angesagt, ich kam schon mit Halsweh dort an. Vormittags machte ich ein paar Anrufe und half beim Lehm-Sand-Beton Anmischen für eine Bankkonstruktion. Nach dem Mittagessen haben wir uns daran gemacht den ersten Konzept Entwurf noch einmal durchzugehen und mit der Hilfe von Claire und David, den beiden Workcamp Leitern, die Konzeptionierung noch einmal neu aufzurollen. Danach fuhr ich dann auch Ville Salvador, in der Sektor I, zur Schule und hatte dort eine Reunion mit zwei Frauen. Wir hatten eine gutes Gespräch und eine der Frauen bekam die Gelegenheit ihr Unglück über die momentane Situation loszuwerden. Nach dem Ende der Reunion unterhielt ich mich noch einmal mit der Direktorin der Schule, wir hatten uns lange nicht mehr mit ihr ausgetauscht zum Stand des Projektes. Dies war das erste Mal da sich danach alleine nach Hause fahren sollte, am Schultor sagte sie noch, ich solle schnell die Strasse überqueren, letzte Woche wäre eine Lehrerin an der Ecke überfallen worden. Ich hab also schnell die Strasse gekreuzt und bin in einen Combi eingestiegen.
Am nächsten Morgen, als ich um 7 Uhr aufstand um mich auf den Weg zum Workcamp zu machen, war klar das ich zu Hause bleiben sollte. Ich war, und bin es auch noch immer, echt krank. David rief ich an und sagte ihm trotz dem schlechten Gewissen ab. So verbrache ich den Freitag, mit Zwiebelsaft und Tee und in drei Schichten eingewickelt, mit einem, in der Mikrowelle aufgewärmten, Weizensäcken vor dem Computer und schrieb Berichte, Protokolle und fing mit einem neuen Konzept zum Projekt an.
Heute werd ich um 3 am Nachmittag meine neue Schülerin treffen, sie will Deutsch Intensivunterricht und um 5 Uhr wird es Kaffee und Kuchen bei Edith geben. Die hab ich jetzt auch schon seid fast 3 Wochen nicht mehr gesehen. Ich hoffe ich bin bis Montag wieder richtig gesund, wo wieder ein Workcamp Tag für mich ist.
Euch eine schönes Wochenende.