Dienstag, 17. Juli 2007

Einen Tag voll Sonne

Ich war übers Wochenende auf einem Kurzurlaub in Cañete mit einer Freundin. Das Ziel war es dem tristen und grauen Lima zu entkommen.
Nach einem Partybesuch bis 3 Uhr früh, einem 5-stündigen Schlaf, einem Theaterbesuch im Colegio San Christoferus, der Froschkönig und der eiserne Heinrich, traf ich mich mit einer Freundin um halb 5 bei ihr zu Hause.
Wir wollten einen Bus in den Süden nehmen, auf der Pan-Americana-Sur unter der Brücke der Av. Benavides. Dort angekommen, die Dämmerung war schon zu erahnen, mussten wir mit ansehen wie die Buse nur so an uns vorbei zischten. Die Panamericana ist nicht unbedingt der beste Platz um die Nacht zu erwarten. Nach einigen Nachfragen haben wir uns entschieden die Panamericana etwas weiter Richtung Süden zu fahren, mit einem der Micros aus dem limanesischen Stadtverkehr. Samstags um 5 Uhr nachmittags sind die bis oben hin voll, und das mein ich nicht nur so. Wir haben uns mit unseren Rucksäcken in den Micro gestopft. Dort, zwischen den ganzen Menschen eingeklemmt, fragten wir noch einmal wo wir denn genau in die Buse einsteigen könnten. Na, was meint ihr wie viele unterschiedliche Antworten wir bekamen? Es war auf jeden Fall eine rege Diskussion im Gange und man setzte uns weniger Kilometer südlich dann wieder auf die Strasse. Dort fragte wir noch einmal und wir bekamen dann die richtige Antwort und wir konnten noch vor der Dunkelheit in den nächsten Bus einsteigen. Für 8 Soles nach Cañete, das ist ca. 140 Kilomter südlich von Lima.
Dort angekommen mit einem Combi weiter zur Imperial in Cañete Stadt, und dort dann mit einem weiteren Compi für 3 Soles nach Inuhuana. Dort wartete ein Reserviertes Hostelzimmer auf uns. Was wir nicht wusste, an diesem Wochenende war auch noch das Fest der Heiligen Magdalena. Auf dem Weg durchs Dorf, auf der Suche nach einem Abendessen, sahen wir die Prozession mit Musikern und wir wurden bestimmt alle 10 Meter gefragt ob wir am kommenden Tag eine Rafting Tour machen wollen.
Meine Begleitung enschied sich für eine Raftingtour, ich wollte dieses Risiko nur eine Woche nach meiner Grippe nicht eingehen.
Nach dem Essen fiel ich wie tot ins Bett, und schlief bis zum nächsten Morgen durch. Dana war um 2 Uhr von dem Feuerwerk zu Ehren der Heiligen geweckt worden. Nach einem guten Frühstück ließ sich Dana dann zum Rafting entführen, ich kam zum gucken mit ;) das wollt ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Gegen 11 Uhr morgens war auch die Sonne durch den Nebel gebrochen und wir hatten einen wunderbar blauen Himmel über uns.
Nach dem Rafting wollten wir dann was schönes zu Mittag essen, bevor wir wieder zurück nach Lima mussten. Ich hatte den Tipp bekommen das ein schönes Gelände mit Ruinen und einem Restaurant/Hotel ein gutes Mittagessen bereithalten würde. Eine halbe Stunde zu Fuss flussabwärts. Wir entschieden, uns von einem Motortaxi hinfahren zu lassen. Am zentralen Platz versuchten wir dann zusammen mit den ortsansässigen Motortaxifahrern den Ort zu lokalisieren, ich hatte keine Namen.
Nach eine halben Stunde Fahrt (der aufmerksame Leser unter euch muss schon erkannt haben das da etwas komisch ist) kamen wir dan an einer Hazienda an, rieeeesig! Wir gingen durch das grosse Tor und über den ebenso rieeeesigen Hof die Treppen hinauf auf das Gebäude zu, welches wie das Restaurant aussah. Drinnen an einem Tisch sassen nur zwei Menschen. Als wir uns entschieden hatten zu bleiben und uns einen Platz suchen wollten wurden wir von den Beiden eingeladen uns zu ihnen zu setzten.
Der Gesprächsverlauf, die zwei waren an dem Wochenende auf dem Hof um über die Möglichkeiten des Exportes der hofeigenen Produkte nachzudenken und wie sie das Hotel im Ausland bekannt machen könnten. Uns wurde gleich Wochenendjobs angeboten, auf Grund unsere Sprachkenntnisse, und nach dem wir dann auch noch eine esoterische Unterhaltung hatten, wurden wir eingeladen mit ihnen den Abend wieder zurück nach Lima zu fahren.
So war ich, zu Überraschung meiner Gastfamilie, pünktlich zum Abendbrot wieder in Lima.
Frisch mit neuer sonnengenährter Energie und willens das Projekt voran zutreiben, bin ich wieder in Lima. Heute sass ich dann wieder den ganzen Tag vor dem Computer, puh das zieht Zeit, es ist unglaublich wie lange man für eine paar Zeilen Text vor dem Computer sitzt. Morgen früh muss ich meine Visum verlängern, im Office für Immigration, danach werd ich dann wohl nach Villa Salvador und mit der Direktorin der Schule darüber sprechen, ob und wie ich einen Plan machen kann um in den Ferien einige Familien zu besuchen.
Natürlich gab es letzte Woche noch mehr, ich werde versuchen die vergangene Woche dann etwas später festzuhalten.